Über Hatay

Hatay vor dem Erdbeben

Die Provinz Hatay befindet sich am Mittelmeer im Süden der Türkei und grenzt im Westen an Syrien. Sie ist die Heimat von 1,6 Mio. Einwohnern und damit eines der am dichtest besiedelten Gebiete der Türkei. Neben den türkischen Muslimen lebt hier eine große arabisch alevitische Gemeinde, sowie orthodoxe Christen, Katholiken und Juden. Aleviten und Christen pflegen auch heute noch die arabische Sprache auf den Straßen Hatays zu sprechen. Durch die günstigen klimatischen Bedingungen ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein der Region die Landwirtschaft. So wird Hatay durch den reichen Obst- und Gemüseanbau und die zahlreichen Olivenhaine, die sich durch die Landschaft ziehen, auch als grüne Oase bezeichnet. Der Duft der Zitrusplantagen von Dörtyol, dem „Zitruskorb“ der Türkei sowie der pechschwarze Granatapfelsirup und das grüne Olivenöl aus der Region Altınözü, der als Zutat für die einzigartige Esskultur Hatays nicht fehlen darf, ist weit über die Türkei hinaus geschätzt. Zudem ist die bunte Küche Hatays als UNESCO-Weltkulturerbe auszeichnet. Weitere Wirtschaftsfaktoren für Hatay sind Transport und Handel. Bereits in der Antike war hier der Dreh- und Angelpunkt der Seidenstraße, die Asien mit dem Mittelmeer verband. Die Nähe zur arabischen Welt, die kulturelle Vielfalt der Bewohner und der Hafen von Iskenderun machen Hatay auch heute noch zum kosmopolitischen Knotenpunkt für Warenverkehr und damit zum Portal der Türkei. In der Stadt Samandağ, finden sich heute noch der Titus-Vespasian-Tunnel (UNESCO Weltkulturerbe), der als Umleitungsanlage des Hafens (Seleukia Peria) der antiken Stadt Antiochia diente. Vor der Küste Samandağs befindet sich eine Unterwasserwelt, die eine der artenreichste im ganzen Mittelmeerraum ist. Aus diesem Grund ist das marine Leben in den letzten Jahren nicht nur für Sporttaucher, sondern auch für Meeresbiologen von hohem Interesse. Das maritime Naherholungsgebiet Arsuz nahe der Hafenstadt Iskenderun lädt die Bewohner Hatays besonders in den Sommermonaten an seinem ausgedehnten Sandstrand zum Schwimmen, Essen und Feiern ein. Hier befinden sich viele Ferienhäuser der Städter und Fischrestaurants, die durch ihre frische regionale Küche Gäste aus der ganzen Türkei anzieht.

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Die Hauptstadt Antakya

Die geschichtsträchtige Hauptstadt Antakya* liegt im Herzen der Provinz und ist auch als antike Metropole Antiochia am Orontes bekannt. Sie beherbergt die historische Altstadt, mit ihrem alten Gewürzbazar, Gassen mit Kunsthandwerk, wie Goldschmiedekunst und Seidenwebereien, historische Gastronomie und die älteste Moschee Anatoliens. Auch die weltweit älteste Kirche befindet sich auf dem Boden Antakyas. Die St. Petrus Kirche thront am Fuße des Amanos-Gebirges über der Stadt und ist heute noch eine wichtige Pilgerstätte. Viele weitere Kirchen finden sich in der Innenstadt, die mit ihren Bauten das Stadtbild prägen. Auch eine Synagoge findet sich im bunten Herzen Antakyas. Besonders charakteristisch für das Zusammenleben in Antakya ist nicht nur die physische Nähe unterschiedlicher Gotteshäuser, sondern auch die gelebte Verständigung und Eintracht unter den verschiedenen Religionen. Die einst unter französischem Einfluss errichteten Bauten, wie das Parlamentsgebäude oder der Gouverneurssitz verleihen der Stadt einen europäischen Flair. Zudem laden die zahlreichen Cafés und Bars jederzeit zu ausgiebigem Genießen und Feiern ein. Ein Highlight der Stadt ist das Archäologische Museum, welches unter anderem die weltweit größten Mosaike der Antike ausstellt.

Stand 2023